Sozialkompetenz
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zum Thema:
SOZIALE KOMPETENZ
adäquate Begriffe: Sozialkompetenz oder soft skills
Sozial kompetentes Verhalten bedeutet konkretisiert auf das Begriffsverständnis unserer Zeit bezogen, auf - für Jeden innerhalb der Interaktion Beteiligten - konstruktive Weise, die individuellen Handlungsziele und angewandten Wertmaßstäbe von Personen mit den Einstellungen und Werten einer Gruppe zu verknüpfen.
Nun von der Theorie zum realen Leben:
Was schließt in weiteren Verhaltens- und Reaktionsinstanzen unter Menschen der Begriff der sozialen Kompetenz in seiner tatsächlich erreichten Anwendung noch mit ein?
In relevanten einzelnen hypothetisch formulierten Schritten, die mehr oder weniger Konflikt geladen auftreten können, beschreibe ich Verlauf, Ziel- sowie angenehme konstruktive und beide Seiten befriedigende Problemlösungsoptionen eines möglichen sozial kompetenten Verhaltens im folgenden Prolog: Soziale Kompetenz oder Sozialkompetenz bedeutet vor allem die eigene Fähigkeit - diese einbringend, gebend und nicht von Anderen fordernd -, auf Augenhöhe mit meinem Gegenüber umzugehen.
Hier beachten Sie bitte den erkenntnistheoretisch wohl sehr interessanten und überlegenswerten Aspekt: Während rein theoretisch "Jeder" als Gebender oder Einbringender bzw. Anwender der sozialen Kompetenzregelungen auftrete, so ist gleichzeitig ein Jeder automatisch Empfangender, und dies auf Augenhöhe.
Hingegen das typische soziale Kompetenz-Verhalten zurück zu halten, sich nicht als Gebender einzubringen, bedeutet auf obige Gleichung übertragen, dass, wenn Jeder ein nehmendes Verhalten und eine nehmende Einstellung an den Tag legen würde, dass in dem Fall ein Jeder automatisch ein Nicht-Empfangender sein würde, denn wenn mathematisch betrachtet, Jeder bzw. Alle, ausschließlich Empfangende sein möchten, d. h. niemand ein Gebender, dann gibt es innerhalb dieser Menge logischerweise keinen einzigen Gebenden. Oder man kann sagen, dann herrscht eine von Allen abziehende (nehmende) Energie, es kann sich zwangsläufig nur ein Minus-Konto auf Augenhöhe ergeben und halten.
Die Augenhöhe verlassen in Richtung nach oben zeigt sich z. B. in zynischem, belehrendem, besser-wissendem Gebahren, mit Fingerzeig, mit Kopfschütteln, mit Arroganz usw. reagieren oder agieren. Die Augenhöhe in Richtung nach unten verlassen heißt z. B., schnell bereit sein, sich angegriffen zu fühlen, sich in der Opferrolle aufhalten, jammern, nörgeln, klagen, auf tatsächliche oder eingebildete Vorwürfe mit Gegenvorwürfe reagieren, sich deutlich sichtbar benachteiligt geben usw.
Sozial kompetent verhält sich jeder, der souverän die oben beschriebenen bei uns Allen immer mal wieder vorkommen wollenden Tendenzen in den Griff bekommt und sich erfolgreich bemüht und darin verbessert, ohne Wertung des Gegenübers zu reflektieren, zu reagieren oder zu agieren.
Diese Mechanismen des nach oben oder unten Abrutschens beschreiben auch sehr schön Bücher über die Transaktionsanalyse, als deren Begründer Eric Berne, (siehe auch Wikipedia) gilt.
Des Weiteren, für gläubige Menschen, ist die Weisheit über das optimale Miteinander in der Goldenen Regel der Bibel in Mat. 7:12 sehr schön und treffend beschrieben.
Dann nämlich, wem es gelingt, auf Augenhöhe zu bleiben, hat die - für viele Menschen - schwierige Aufgabe zu beherrschen erreicht, einfühlsam, also mit Empathie, gleichzeitig fair und in konstruktivem Geist-Herz-Gefühl unserem jeweiligen Gegenüber oder unserer Zuhörerschaft eine echte menschliche Bereicherung zu bieten oder sogar einen Genuss.
Empathie
Haben Sie erst einmal die Fähigkeit zu Empathie erlernt und sind somit selbst auf den guten Geschmack gekommen, weil es ja so wie man in den Wald rein ruft, es ebenso wieder zurück schallt, so verfügen Sie fast automatisch über die im Berufsleben so wichtige und gefragte Teamfähigkeit.
Sie kennen die etwas weiter oben angedeutete goldene Regel aus der Bibel in Mat. 7:12 eventuell noch nicht? Für diejenigen formuliere ich sie hier noch einmal sinngemäß: "Wie du willst, dass man dir tut, so tue du auch den Anderen." Oder:
"Alles, was Ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten." (von der Website: geistigenahrung.org)
Wer diese wunderbare Regel verstanden und anzuwenden gelernt hat, für den sind Begriffe wie Kooperation und Rücksicht auf die Andersartigkeiten und auf Wünsche Anderer nicht nur Worte. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind gelebte Überzeugungen, die so, wie man bereit ist, sie einzubringen, diese auch im ersten Schritt grundsätzlich seinem jeweiligen Gegenüber ohne Argwohn zutraut.
Das Phänomen Vertrauen
Dieses investierte Vertrauen bewirkt phänomenaler Weise sogar unter Umständen, dass mein Gegenüber evtl. eben noch geplante linke Touren aufgrund des in es gesetzten Vertrauens und der damit verbundenen Ehre aufzugeben bereit ist, ganz allein vor sich selbst.
Denn jenes Vertrauen wird oft als andersartige Bereicherung der Seele in irgendeiner nicht greifbaren Dimension erlebt und als wert genug erachtet, um das in Einen gesetzte Vertrauen dann aber auch ja nicht mehr zu enttäuschen.
Entscheidend für den Erfolg meines sozialen Verhaltens ist die Fähigkeit, die meistens erst erlernt wird, eigene Gefühle und Stimmungen zu entlarven als etwas, was das eigene Gehirn einem womöglich nur vorgaukelt. Diese Berücksichtigung oder dieses In-Erwägung-Ziehen hilft sehr gut zu vermeiden, eigene Maßstäbe auf andere zu übertragen in einem selbst Verdrängtes und Unverarbeitetes in Andere hinein zu projizieren. Jenes also, was derzeit vielleicht noch in einem selbst ungeklärt oder unaufgeräumt vorwiegend im Unterbewusstsein am Wirken ist.
Wir Menschen neigen dann dazu, vor uns selbst nicht zuzugeben, dass diese undefinierbar und störende Energie als in uns selbst angesiedelt wahr zu nehmen gilt, und der Sache mit Eigenverantwortung zu begegnen. Und schieben daher aufrichtigen Herzens solche gefühlten ungekämmten Dinge auf unser Gegenüber und kritisieren womöglich in ihm unsere eigene Projektion. Machen es für unseren eigenen Irrtum verantwortlich.
Diese Sache gehört komplett raus aus einem wirklich sozial kompetenten Verhalten. Wer so etwas an Stimmungen und Gefühlen jedoch bereits in sich ahnt oder sogar zugibt, hat sehr gute Chancen, dass dieses Gewohnheitsdenken bald durch ein sozial kompetentes Verhalten ausgetauscht worden sein wird. Wie wenn ein Schwamm gefüllt mit umgeschüttetem Kaffee ausgedrückt und sich daraufhin mit klarem Wasser wieder vollsaugen kann.
Der pure Nutzen für alle Beteiligten
Positive Feedbacks gerne geben
Sie wissen selbst, wie gut es tut, wenn Sie ein positives Feedback erhalten. Ja? Oder? So gönnen Sie stets Ihrem Gegenüber die gleiche Freude und tun Sie alles dafür, um ihm so oft wie möglich während Ihres kommunikativen Austausches positive Feedbacks zu geben. Es wird Ihnen ständig gedankt durch glücklich sich verstanden und bestätigt fühlende Augen. Und wer so reich gesegnet ist mit positiven Feedbacks, der kann kaum anders als die empfangene Freude zu teilen, und so erhalten Sie automatisch wiederum von Ihrem Gegenüber wann immer es passt, ein positives Feedback nach dem anderen (zurück).
Beide Seiten kommen einfach nur auf den Geschmack und pflegen das Gegenteil von geizigem Verhalten: Sie geben und geben und geben Feedbacks, während sie ebenfalls wieder davon zurück empfangen. Jeder fühlt sich und ist tatsächlich emotional sehr bereichert.
Dann gibt es Situationen, in denen man glaubt, nun unbedingt kritisierend etwas korrigieren zu müssen. Dann tun Sie es, doch tun Sie es so, dass Sie an der Aufrechterhaltung der Würde Ihres Gesprächspartners voll interessiert sind. Kritisieren Sie souverän konstruktiv und innerhalb der Sozialen Kompetenzregeln, dann können beide Seiten nur gewinnen.
Doch es ist möglich, dass Ihre Kritik aufgrund von simplen aber stark irritierenden Missverständnissen auf Ihrer Seite von Ihnen geäußert wurde. Auch dies ziehen Sie am besten theoretisch in jeder Sekunde in Erwägung, so macht es Ihnen nichts aus, falls Ihr Gegenüber Sie auf Entsprechendes hinweist.
Bedenken Sie dabei, dass es Ihrem Gegenüber mitunter sehr schwer fallen mag und er dazu Mut braucht, um Ihrer Kritik, die für ihn offensichtlich auf Missverständnissen Ihrerseits beruht, zu begegnen.
Dabei mag er etwas verkrampft sein und so wirken, als wäre er Ihnen nicht gut. Doch genau umgekehrt kann es durchaus sein, dass Ihr Gegenüber krampfhaft vermeiden möchte, Sie zu verletzen, Sie zu korrigieren in einer Weise, wie es Ihnen nicht gut bekommen würde. Doch der Drang zu widersprechen ist authentisch fühlbar in ihm, und würde er ihm nicht nachgeben, so würde er gegen sich selbst destruktiv vorgehen. Er muss es raus lassen, und will so sozial kompetent und freundlich wie möglich sein, doch bringt seine Gegenargumente auf eine Weise, durch die Sie sich tatsächlich ein wenig gekränkt fühlen.
Haben Sie dann die Größe, zu berücksichtigen, dass der Schein Sie selbst trügen kann.
Dabei hilft, sich auf die Worte des Gegenübers zu konzentrieren, bis der erste Schmerz kleiner wurde. Und dann kann sein, dass Sie einen Funken von Güte und Herzlichkeit in den Augen Ihres Gegenübers wieder wahrnehmen können und Sie bereit sind, mit zurück gemeldeter Empathie die weiteren Gegenargumente aufrichtig interessiert zu verfolgen.
Denn falls diese gut und überzeugend sind, so bedeutet dies ja nichts anderes, als ebenfalls einen Gewinn für Sie.
Denn es bedeutet gleichzeitig, dass Sie schon wieder einmal - außerdem dank des gewagten Widerspruchs Ihres Gegenübers - einen Irrtum weniger mit sich rum schleppen.