Das Recht auf Meinungsfreiheit und wie ist es mit der Pflicht, sie sich zuvor zu bilden

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 5 

Besonders bezeichnend und bestimmt für Viele gar nicht bekannt, finde  ich oben drüber Absatz 2, wo es heißt: "Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen..."


Selbstverständlich hat moralisch betrachtet und zum Glück auch in vielen Ländern politisch generalisiert,  jeder Mensch das Recht auf Meinungsfreiheit und darauf, seine Meinung öffentlich, d. h. frei zu äußern. Doch dem übergeordnet ist wohl ebenso die moralische Pflicht zu unterscheiden zwischen ungeprüfter Übernahme einer fremden Meinung (Meinungsklau) und der Qualität einer sorgsam und achtsam mithilfe von danach gesuchten Fakten, selbst GEBILDETEN MEINUNG. Dort wo zu wenig Fakten zur Verfügung stehen, ist es angebracht, dies mit zu erwähnen, dass es sich nur um eine vorläufige Meinung handelt.

Eine Meinung, wenn die Endung "ung" bedacht wird, sei immer ein Ergebnis von voran gegangener geistiger Arbeit, von geistiger Anstrenung. 

Ich gebe Ihnen gerne, sofern Sie  noch nicht meiner Meinung sein sollten, ein wie ich finde, recht gutes Beispiel, an dem Sie sehen können, wie fast kriminell einfach etwas als eigene Meinung oder gar als "Recht auf eigene Meinung" genannt wird.

Stellen Sie sich kurz einen Betrieb vor, in dem eine neue Mitarbeiterin von einer anderen gnadenlos gemobbt wird, während ihre besten beruflichen Qualitäten durch Intrige und List nicht zu Geltung kommen, sondern die Dinge so gedreht werden, dass man ihr Umgekehrtes vorwirft von dem, was eigentlich zu ihren wirklichen Stärken zählt.

Doch damit nicht genug. Alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fallen auf das böse Mobbingspiel dieser einen Person gegen die Neue herein und haben schnell eine ähnlich gestrickte Meinung wie die Anderen über diese neue scheint´s "blöde" Mitarbeiterin.

Die beste Freundin wagt sich eines Tags in den Betrieb und stellt diese Leute zur Rede, was ihnen einfällt, die Freundin in so einem schlechten und falschen Licht stehen zu lassen, das könnten sie doch nicht im Ernst einem anderen Menschen antun und solche Dinge doch nicht einfach behaupten, wie sie es tun.

Doch was kommt prompt als Antwort? Jeder habe ja wohl schließlich das Recht auf eine eigene Meinung und auf freie Meinungsäußerung.

"Jaaaaaaaa", schreit diese gute Seele laut authentisch zuversichtlich zurück, "nur halt, dass Eure Meinung nicht auf Wahrheitsfakten beruht", sondern auf intriganter Vorbereitung und dass bevor man sich eine Meinung bildet, man schließlich sich zu vergewissern habe, was tatsächlich Sache ist. Dass es aber hier leider so ist, dass man sehr bereitwillig vorgetäuschte Tatsachen als bare Münze annahm und dementsprechend sich selbst vormachte, es handle sich um eine eigene Meinung. Wer nur hat einst diesen Satz in die Welt gesetzt oder diese Meme, jeder habe ein Recht auf eine eigene Meinung? Auf eigene Meinungsbildung ja! Und dann wird sie ja schon automatisch zur eigenen Meinung, denn man hat ja dafür bezahlt, einen Preis! Denn sich zu vergewissern und in die Runde oder Meute ihr unbeliebte Fragen der Loyalität und Mitmenschlichkeit zu werden, kostet bestimmt Mut, Anstrengung und Überwindung. Eine Meinung, die man hat oder zu haben glaubt, die nicht erarbeitet oder gebildet wurde, ist m. E. keine. Ist keine Meinung, sondern ist höchstens etwas, das man für seine Meinung hält. Solange Sie oder solange man damit niemandes moralische Grenzen verletzt, ist es okay, aber doch nur dann.

Fortsetzung folgt evtl. Doch ich denke fast, mehr ist zu denen unter Ihnen, die die Sache bis jetzt eigentlich noch nicht soooo gesehen haben, nicht nicht wirklich dazu zu sagen/schreiben. Nur vielleicht soviel. Bitte, liebe Leserinnen und Leser, überlegen Sie sich gut, ob das, was Sie als Ihre eigene Meinung empfinden, auch tatsächlich so zu nennen würdig ist oder ob sie sich evtl. noch zugunsten der wirklichen Wahrheit dessen, um was es jeweils geht, teils revidieren lässt.

Was sind noch schnell die adäquat möglichen oder üblichen Adjektive zu dem Wörtchen "Meinung"? Sind es nicht diese:
sich eine Meinung bilden, eine Meinung erarbeiten, sie nötigenfalls revidieren, erneuern, überdenken, ändern, anpassen, auflösen, pflegen, die Fakten zur Meinungsbildung zusammen tragen, nach diesen so objektiv wie möglich eingestellt zu suchen, dies mit Demut zu tun, denn ohne diese Charakterstärke der Demut ist es wohl unmöglich, einen eigenen vorerst bestehenden eventuellen Irrtum bei sich selbst grundsätzlich in Erwägung zu ziehen bzgl. der von jemand Anderem übernommenen Meinung, die man schnell als seine eigene versteht.
Nur erst durch das in Erwägung ziehen ist man überhaupt befähigt, es für evtl. notwendig zu erachten, im Sinne der Fairness und des Anstandes zu hoffen, sich zugunsten des Anderen ja auch vielleicht einfach nur geirrt haben zu können. Und erst nach Berücksichtigung des eigenen möglichen Irrtums und Revidieren der zuvor noch bestandenen falschen "eigenen" Meinung, passt es doch! Erst dann, nachdem man sich die liebe Mühe gemacht hat, diesen kleinen aber wichtigen Fakten-Check anzugehen, wird es zu einer EIGENEN Meinung. Sie gehen ja auch nicht hin, klauen ein Auto von der Straße und nennen es dann "Mein EIGENES Auto". Zuvor galt es, einen entsprechenden Preis, - durch diesem voran gegangenen Arbeitseinsatz - zu zahlen.


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